
Militärische
Aspekte der Europäischen Außen- und Sicherheitspolitik
mit Brigadegeneral
Andres Berg, Kommandeur Deutsch-Französische Brigade, am 30.10.2008 in
Müllheim
In Freiburg im Breisgau führte
der Arbeitskreis Sicherheitspolitik an der Universität Freiburg e.V. (AKSichPol),
die Sektion Freiburg der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik
(GfW) und das Verteidigungsbezirkskommando 52 “Baden” der Bundeswehr
gemeinsam jedes Jahr eine lose Vortragsreihe zu sicherheitspolitischen
Themen in Form der so genannten Wintervorträge durch. Durch die
inzwischen erfolgte Auflösung des VBK 52 durch die Bundeswehr im Juni
2007 entfiel eine der Stützen dieser bewährten Zusammenarbeit, so dass
neue Kooperationen gesucht werden mussten, um dieses
sicherheitspolitische Forum auch in Zukunft fortsetzen zu können.
Nach einer längeren
Unterbrechung haben der AKSichPol und die Sektion Freiburg der GfW
nach langwierigen Bemühungen um die Fortführung der Wintervorträge in
der Deutsch-Französischen Brigade in Müllheim einen neuen Partner
gefunden.
Für die erste gemeinsame
Veranstaltung des Arbeitskreis Sicherheitspolitik an der Universität
Freiburg e.V. (AKSichPol) mit der Gesellschaft für Wehr- und
Sicherheitspolitik (GfW) und der Deutsch-Französischen Brigade im
Rahmen der so genannten Wintervorträge konnte der AKSichPol erneut
einen hochrangigen Referenten gewinnen. Am 30. Oktober 2008 trug Herr
Brigadegeneral Andreas Berg am Sitz der Deutsch-Französischen Brigade
in Müllheim über „Militärische Aspekte der Europäischen Sicherheits-
und Verteidigungspolitik“ vor.
Zunächst stellte General Berg
die politischen Rahmenbedingungen und die historische Entwicklung hin
zur Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) vor.
Anschließend erläuterte er die Grundlagen und die politischen
Instrumentarien, die bei der Umsetzung der ESVP unabdingbar sind.
Dabei ging er ausführlich auf die politischen Rahmenbedingungen ein.
Als Erläuterung für die inzwischen gegebenen Möglichkeiten der ESVP
für das weltweite Krisenmanagement stellte General Berg die
militärischen Möglichkeiten im Rahmen der ESVP vor, insbesondere die
EU-Battlegroups, und spielte am Beispiel des Kongos die Abläufe von
der politischen Entscheidung, die unumgänglich ist, ehe es auf
europäischer Ebene zu einem Militäreinsatz kommen kann, über den
eigentlichen Einsatz des Militärs bis zum Abschluss der Operation und
der Rückverlegung der Truppen nach Europa durch. Anhand dieses
Beispiels erläuterte General Berg die Mechanismen, die greifen, um der
ESVP Inhalt und konkrete Form zu geben. In seinem Vortrag gab General
Berg einen hervorragenden Überblick über die Entwicklung und die
Funktionsweisen der ESVP und stellte so die Bedeutung und die
Möglichkeiten der ESVP für die gegenwärtigen sicherheitspolitischen
Herausforderungen vor. Zugleich ermöglichte der Referent dadurch eine
Einschätzung des derzeitigen politischen Gewichts Europas für das
weltweite Krisenmanagement. Zum Abschluss stand General Berg den
zahlreichen Fragen aus dem Auditorium Rede und Antwort, die sich zu
einer lebhaften und offenen Diskussion entwickelten, die sich im
Rahmen des anschließenden Empfangs noch fortsetzte.
Insgesamt hatten sich 91
Teilnehmer angemeldet. Unter den Teilnehmern waren Generalmajor a.D.
Helmut Neubauer, Brigadegeneral a.D. Wolfgang Kopp (Landesvorsitzender
der GfW Baden-Württemberg), Brigadegeneral a.D. Dr. Othmar Hackl,
Brigadegeneral a.D. Volker Krauß, Oberst Läuchli und Oberstleutnant
Ehrnsberg aus der Schweiz, Oberstleutnant i. G. Schaus (G 3 der
Deutsch-Französischen Brigade) und Oberstleutnant d. R. Burkhart
Ehrlich (Vizepräsident des Reservistenverbandes), um an dieser Stelle
nur einige wenige aus dem hochrangigen Auditorium zu nennen. Es steht
zu hoffen, daß mit dieser erfolgreichen Veranstaltung der Grundstein
für eine langwährende Zusammenarbeit gelegt wurde, durch die dieses
sicherheitspolitische Forum auch in Zukunft fortgesetzt werden kann.
Daniel Schneider
|